Mittwoch, 27. Februar 2019
Von Gräbern und Gruften
Auf unseren Streifzügen über die Insel hat es uns auf einen Friedhof verschlagen, der - darf man es in diesem Zusammenhang sagen? - als spektakulär zu bezeichnen ist.

Der Cimétiere Morne-à-l‘Eau ist eigentlich eine Totenstadt mit meist schwarz-weiß gekachelten Gruften, die eng beinander stehen und sich einen Hang hinauf ziehen. Sie sind oft mit Plastikblumen und Portraits der Verstorbenen geschmückt.
An Allerheiligen werden tausende Kerzen entzündet und die Lebenden picknicken und feiern mit den Toten. Die Stimmung soll sehr heiter und der Anblick des beleuchteten Friedhofs atemberaubend sein.

Der schlafende Mann in einer der Gruften hat mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt und die Atmosphäre ist sehr speziell.
Die Friedhöfe auf Guadeloupe sind so außergewöhnlich, dass sich so eine Art „Friedhofstourismus“ entwickelt hat.

Grande-Terre, der Teil der Insel, wo wir sind, gilt als eher karg und flach. Beides kann ich nicht bestätigen. Es ist sehr tropisch und hübsch hügelig. Ab Freitag sind wir dann auf Basse-Terre und da soll es richtig abgehen: Dschungel, Wasserfälle, Vulkan und „furchterregend aussehende Spinnen“, die aber „nicht tödlich“ sein sollen....Na servus, das wird „lustig“ und ich hoffe sehr, dass mir keines von diesen Viechern über den Weg läuft.

Jeden Tag gibts eigentlich einen ordentlichen Regenschauer, der meist nicht länger als ein-zwei Minuten dauert. Die Strände sind alle schön, das Wasser überall klar und türkis, es gibt Kolibris und Pelikane, Leguane und Waschbären. Beim Schnorcheln kann man einiges an Fischen sehen. Es gibt einen Tausendfüßler, der als „sehr angriffslustig“ gilt, aber wie bei den Spinnen hoffe ich, dass sich unsere Wege nicht kreuzen.

Im Vergleich mit anderen karibischen Inseln wie z. B. der Dom. Republik, ist es - zumindest was wir bis jetzt gesehen habe - rein so vom Lebensgefühl nicht besonders karibisch. Keine Musik, kein Rambazamba, wenig Kneipen und diese meist nicht am Meer, viele geschlossenene Läden, kaum Menscchen auf der Straße. Dafür auch keine überlaufenen Strände, Orte, Sehenswürdigkeiten...

Übrigens: Am Flughafen haben wir einen Mann gesehen, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „I‘m too French to speak English“ trug. Und so ist es. Die Franzosen halt ;) Ich habe meinen nicht vorhandenen Sprachschatz um ein bis zwei Sätze erweitert und bald werde ich auch die Antworten verstehen :)